JfA – heute: Der Aushilfsbarkeeper
von Bert
Da, wo ich arbeite und meist nix zu tun habe, mutiere ich (ganz) langsam zum ‚Junge für Alles‘. Heute eben mal bei einer Eröffnung als ‚Barkeeper – heißt, meine Aufgabe über gut zwei Stunden war dafür zu sorgen, dass ausreichend Gläser mit Weißwein, O-Saft und Wasser gefüllt waren. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Eingebracht hat es mir eine namentliche (!) Nennung bei der Begrüßung durch den HGF (!!!) und ein Händedruck (!!!!) des HFGs (!!!), als er nach drei Glas Wein ging.
Ganz klar: Ich muss an mir echt noch arbeiten, um ein wirklich guter Barkeeper zu werden. Das mit den Getränken ist nicht das Problem – und wenn es 20 Getränke mehr gewesen wären auch nicht. Das Problem sind eher die ‚Gäste‘, die vor der Bar stehen und meinen, unbedingt Konversation betreiben zu müssen.
Auszug der Begegnungen:
- Die 60-jährige ‚Intellektuelle‘, die beim 4. Glas Wein, was ich ihr einschenke, meint, dass Weißwein die Harnwege spülen würde – bei Frauen, wie sie hinzusetzt.
- Der 78-jährige ehemalige Mitarbeiter, der jede Erinnerung mit einem Schluck Weißwein begießt – und er findet überall eine Erinnerung, selbst bei meiner Tätigkeit, als Aushilfsweinausschenker.
- Die beiden jungen Frauen, ca. 25, die gearde gehen wollen. Die erste: „Einen Schluck nehme ich noch“. Die zweite: „OK“. Die erste nimmt ein Glas Weißwein und schluckt es auf ex. Die zweite zu mir: „Das ist mal ein Zug, was?“
- Die Intellektuelle von oben beim 9. Glas Wein: „Zu Hause gibt es nur Wasser!“
Als Außenstehende klingt es durchaus amüsant. 😉
Nur Weisswein?
Yepp! Scheint ein 22-jähriger Erfahrungswert zu sein.
Händedruck? Namentliche Erwähnung? Ich würde sagen, Karriere ist gesichert 😉
Wenn dem so ist – ist Dir eine Kiste Wein sicher, rot odr weiß oder egal. Aber an Deiner Stelle würde ich mal nicht so richtig damit rechnen.
nun weisst du mal, was profibarkeeper ertragen müssen. das sind ganz harte!
Jepp. Und ich bin schon am überlegen, in diesen Job zu wechseln. Ich mags genre, wenn’s die Abläufe funktonieren und vielseitig sind – und mit denen hinter der Bar … tja, das mache ich eh quasi schon seit Jahren ehrenamtlich.
also warst du dafür sehr gut qualifiziert, na denn mal los :-)
Wenn Weißwein bei Frauen die Harnwege spühlt… verbleibt der bei Männern dann im Körper, oder was genau passiert dann im männlichen Körper damit?
Gelegentlich frage ich mich, ob solche Menschen weiter denken, oder ob ich nur mal wieder meinem unnützen Talent „Zwischenmenschliche Interaktion/ Konversation ist nicht unbedingt der Schwerpunkt meiner Talentlage!“ fröhne…
Um Antwort wird (nach Möglichkeit) gebeten :-D
Ich glaube, bei Männern spült er auch, aber nicht so sauber und so rein. Bier und Whiseky spülen bei Männern wohl besser, bei Frauen läuft es dann so durch. Meine These! Und jetzt darf die Wissenschaft die widerlegen – viel Spaß!
Jede/r redet sich seine eigene Sauferei irgendwie schön – manche eben etwas dreister und einfacher als andere.
Was eh auffallend ist, wenn man mal genau hinschaut bzw. hinhört. Gebt den Menschen ein Ohr oder zeigt, dass ihr zuhören könnt und wollt – die anderen werden es nutzen, weidlich. Irgendwas mit der Kommunikation stimmt einfach nicht mehr.