Ulrich hätte
Leinsdorf aufsuchen sollen, tut es aber nicht – besucht seine „großen
Kusine“ – kennt sie nicht – hat aber Abneigung gegen sie – Es gibt viel
Lob über sie von anderen – Ulrich vermutet in ihr eine „geistige Schönheit“
und nett sie für sich Diotima, nach der „berühmten Dozentin der
Liebe“ – in Wirklichkeit heißt sie Ermelinda Tuzzi, in Wahrheit sogar nur
Hermine – Ehemann ist Sektionschef im Ministerium des Äußeren – hohe Stellung –
hat auf die Geschicke Europas Einfluss – Diotima ist anscheinend nicht gerade
schlank – schön ist sie dennoch – beide finden Gefallen aneinander – ist
ähnlich so alt wie Ulrich – ist von der Parallelaktion begeistert – hat aber
auch noch keine Idee – Ulrich hat eine Ahnung, ob es nicht zu Liebesverstrickung
kommen könnte – das Stubenmädchen, was ihn hinausbegleitet, macht Eindruck auf
ihn
Als er ihre [Diotimas] seine
Aufwartung machte, empfing ihn Diotima mit dem nachsichtigen Lächeln der
bedeutenden Frau, die weiß, daß sie auch schön ist, und den oberflächlichen
Männern verzeihen muß, daß sie daran immer zuerst denken. (92)
Vorstellung Diotima.
Sie macht den Eindruck, doch nicht ganz so doof zu sein, wie sie tut, aber auch
nicht lange so klug wie sie tut. Sie macht den Eindruck schön zu sein, aber
dann doch nicht zu schön. Sie macht den Eindruck die Parallelaktion vorwärts
bringen zu wollen, hat aber auch keine Ideen. Sie macht den Eindruck das Heft
in der Hand zu halten und zeigt doch Unsicherheiten. Sie ist nicht nur die Frau
ihres Gattens, aber eine eigenständige Persönlichkeit nun auch wieder nicht. Diotima
ist irgendwas dazwischen, von allem.