Das nennt man dann „ruhigen Samstag“
von Bert
Um 19 Uhr kommen die Gäste, drei Stück. Zwei von denen habe ich meinen jetzigen Job zu verdanken – an der Zeit, sich mal zu revanchieren:
- Apfelchampagner
- Lachs | Gurke | Chili | Brote
- Feldsalat | Mandarinen | Champigon | Croutons
- Offene Ravioli mit Pilzen
- Hirschrücken | Rosenkohl | Silberzwiebeln | Knöpfle
- Griesschnitten | Zimt & Zucker | Rumtopf
- Alte Marille
Mein Mann hat geteilten Dienst, also kann er mir nur bei der Pasta helfen und ist dann erst zum Nachtisch wieder da.
10:45
Heißt also um 7:30 aus dem Bett, 8:15 auf dem Mark und so ein Nachziehwägelchen voll mit Fleisch, Gemüsen, Eiern etc. um 9:00 wieder auf die Straßenbahn geschleppt. Gleich wieder in eine andere Linie zum Weinhändler, dort mal schnell einen 100ter gelassen für diverse Getränke (über das Abendessen heute hinaus!) und gleich nochmals los zum Supermarkt und Bäcker.
Liege um 75 Minuten vor der geplanten Zeit, reicht also noch schnell das Treppenhaus fegen und bekomme dadurch mit, die unten links ziehen aus. Haben jetzt ein eigenes Haus. Mit Ende 20. Frühvollendete also.
Mann ruft an, das mit dem geteilten Dienst sei gar nicht so, er sei ab 16 Uhr da und könne helfen. Das entlastet und entstresst ungemein. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Bin gerade echt nicht leistungfähig bei sowas derzeit.
14:00
Rosenkohl putzen (& in den Finger geschnitten); Feldsalat putzen (& in den Finger geschnitten); Silberzwiebeln schälen (hab‘ ich was verbrochen?, dafür nicht in den Finger geschnitten) – aber mit „Elite“ geht das ganz gut. Dann gleich danach Spätzleteig und ich bekomme fast einen Herzinfarkt, als mein Mann hinter mir steht.
16:00
Pilze vorbereiten, mein Mann nimmt sich dem Rehrücken an, löst das Fleisch aus, Kakasse kocht, ich schiebe den Teig über den Schaber und wasche dazwischen immer mal was ab. Kleine Planänderung, zum Feldsalat gibt es jetzt noch ein kleines Törtchen mit Ziegenkäse.
17:00
Für mich kurze Pause, der Mann macht den Pastateig, dass kann er definitv besser als ich und nicht nur weil er die stärkeren Handgelenke hat.
17:30
Feldsalat waschen, Soßen abschmecken, Geschirr planen. Mann darf Tisch decken, dass kann er in der Zwischenzeit wesentlich besser als ich.
18:00
Tja, was haben wir vergessen? Jetzt im Grunde nur noch Garnierungen vorbereiten, Töpfe planen, Zeiten durchgehen und anpassen.
Was ist Apfelchampagner?
So wie Apfelwein gibts auch Apfelchampagner.
Aha, wusste ich nicht. Und das darf sich dann so nennen? Muss ich mal probieren.
Offiziell natürlich „Apfelschaumwein“. Schau hier: https://www.kellerei-doehne.com/
Den Brut mag ich wirklich sehr.
Silberzwiebeln hab ich noch nie, außer eingelegt, irgendwo bekommen.
Tegut. Soll ich Dir ein Säckchen kaufen?
Danke, aber da ist wohl der Versand teurer als die Zwiebeln. 💋
Klingt sehr lecker – das Menü! Und Klasse, dass Dein Mann helfen kann, dann wird’s nicht zu stressig. Viel Erfolg und das arrosieren nicht vergessen!
Du meinst das nicht arrosieren, denn daran liegt ja das Geheimnis diesmal. Danke!
😉
Was sind offene Ravioli?
Nudelplatte auf den Teller, Füllung auf die Nudelplatte, zweite Nudelplatte über die Füllung. Hab ich von Antonio Carluccio.
Klingt interessant
Ich musste erst einen Moment darüber nachdenken, wie das gemeint ist, dann hat’s gescheppert. Eine interessante Variante. Danke für die Erklärung und einen angenehmen Abend mit euren Gästen.
Wünsche euch einen gelungenen Abend. Das Menu klingt sehr gut.
Liebe Grüße,
Eva
Danke! Es wurde lang.