Proust (227)
von Bert
Brief der Mutter, die das Zusammenleben der beiden nach wie vor nicht gut finden kann. Ein Milchmädchen soll für Marcel einen Brief bestellen, Anlass darüber zu reflektieren, dass, wenn Sehnsucht eine Distanz ist, diese beim Kennenlernen von Personen beständig abnimmt. In der Zeitung entdeckt Marcel, dass ausgerechnet bei der Matinee, zu der er Albertine geschickt hat, Mademoiselle Léa auftritt, eine zweifelhafte Bekannte aus Balbec, die im Verdacht steht lesbisch zu sein. Deswegen: »Der Strom meiner Ängste brach mit elementarer Gewalt hervor« (5.202). Reflektionen über das Gedächtnis bzw. Erinnerns bzw. Vergessens unter besonderer Berücksichtigung der Eifersucht, die rückwärtsgewandt »im Leeren« (5.205) fichtet.
Wenn man im übrigen das Gesetz unserer Liebesneugier auf eine Formel bringen möchte, so müßte man den maximalen Abstand zwischen der nur wahrgenommenen Frau und jener anderen anführen, die sie wird, nachdem man sich ihr genähert und ihr Zärtlichkeiten erwiesen hat. (5.198)
Ne Lesbe! 😱
Und nicht die einzige! Ein durch und durch unmoralisches Buch, dieser Proust! Skandal!
Warum war das nicht viel mehr Thema in der Proust!-Vorlesung? Ich wäre doch viel aufmerksamer gewesen!
Im ersten Band taucht ja die Tochter des Komponisten auf, die ja mit einer anderen Frau zusammen lebt … also da wimmelt es nur so von Lesben und Schwulen, auch wenn die Lesben eher in den Vordergrund gerückt werden. Nun, ein Thema, was nicht jeder Hochschullehrer offen angeht.
Unser Dozent war ganz schön schwul, da hätte er vor einem Raum voller Mädchen ruhig drüber reden können…
Vllt promoviere ich doch noch über queeres Zeugs in der Literatur, damit da mal einmal eine drüber redet
Ist eigentlich schon ganz gut beackert – aber es findet sich sicher immer noch was.
tiefsinnig und ergiebig.
Ergiebig waren die Seiten heute echt mal wieder.
so scheint’s mir.