Wenn ich dann mal tot bin, dann …
von Bert
- … dann ist es hoffentlich Sommer. Denn dann müssen die Trauergäste sich nicht so den Arsch abfrieren wie wir heute bei der Beerdigung meines Schwiegervaters.
- … werde ich bis dahin die Zeremonie selbst bestimmt haben, ohne all das Heiligkeitsgedöns.
- … ist klar, dass alle Trauergäste vorab angeben müssen, welche meiner Eigenschaften sie vermissen werden und welche meiner Eigenschaften gut ist, dass sie auch mit ins Grab kommen.
- … werden alle schlechte Eigenschaften ab Schluss vorgelesen, dass auch der Dümmeste noch kapiert, dass ich nichts anderes als ein Mensch war (und kein Heiliger).
- … werde ich bis dahin die Texte genau definiert haben, die vorgelesen werden müssen, statt Bibel. Platon und Proust stehen schon fest. Arno Schmidt fände ich noch ganz fein – da fällt mir nur gerade noch keine passende Stelle ein. Und ja, ich werde mir bestimmte Personen wünschen, die dann vorlesen müssen / dürfen / sollen / können.
- … wird es Musik geben – aber nix getragenes. Ich vermute, die Trauergäste müssen sich dann halt mal Janis Joplin anhören und einen Counter, der Händel singt.
- … dann möchte ich, das die Lebenden das Leben feiern und nicht den Tod.
An Tagen wie diesen nicht so leicht, aber man sollte sich als Lebender nicht allzu viele Gedanken über den eigenen Tod bzw. die eigene Beerdigung machen.
find ich schon. auch der letzte eindruck zählt *grins*
„werden alle schlechte Eigenschaften ab Schluss vorgelesen, dass auch der Dümmeste noch kapiert“ und jetzt mein Hirn: „Dass das kein Verlust ist.“
gedanken, die man haben kann.